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Archiv für den Monat: September 2012
Neubaustrecken braucht die Schweiz
Hochgeschwindigkeit in der Schweiz: Mit Schnellfahrstrecken den Eisenbahnverkehr optimieren
Anstelle von hier ein Entflechtungsbauwerk und da ein 3. Bahngleis träume ich von mehr Neubastrecken (NBS) wie Mattstetten-Rothrist. Nichts utopisches wie die Swiss Metro (Sicherheit, wo neue Bahnhöfe bauen in der Stadt, wie mit dem bestehenden Netz verbinden etc), sondern einfach zusätzliche Bahntrasses für den Personenverkehr zwischen den Städten für Tempo 200-250 km/h die vom Intercityverkehr zur Entlastung des bisherigen Streckennetzes und zur Fahrzeitminimierung benutzt werden. Die nächste Generation Rollmaterial müsste auch für entsprechende Tempi eingekauft werden. Nicht aber irgendwelche High Speed Züge wie in Frankreich oder Spanien sondern solche, welche auch auf den herkömmlichen Strecken Verkehren. Auch träume ich nicht von einem Netz wo diese Superzüge (vie im Flugverkehr) einfach eine Linie fahren sondern von einer Ergänzung zum bisherigen Trasse mit Netzcharakter mit Taktfahrplan und optimalen Anschlüssen.
Warum
- Das Hauptmotiv ist die Verbindung der Städte Zürich, Basel und Bern sowie Lausanne und Genf. Wenn man von Zugverbindungen um die 30´ zwischen den Zentren ausgeht, würden die Metropolregionen mehr zusammenwachsen.
- Die Ost-West Achse würde dank einer Verbindung zwischen Bern-Lausanne profitieren. Mit der zusätzlichen Anbindung von St-Gallen wären Reisezeiten von St.Gallen nach Genf um die 2h 30′ möglich (heute 4h 15′).
- Auf der Nord Süd Achse werden 24 Mrd CHF in den Ausbau der schwierigsten Streckenabschnitten investiert (NEAT). Eigentlich logisch das man auch die günstigeren Streckenabschnitte auf den selben Standard anhebt (250 km/h).
- Auch der bisherige Schnellzugverkehr würde profitieren: So könnten bisherige Züge dank der häufigen Auffahrten aufs NBS-Netz teile ihrer Fahrt auf den NBS zurücklegen: E.g. der Schnellzug Bern, Burgdorf, Herzogenbuchsee, Langenthal, Olten, Zürich könnte zusätzliche zur Strecke Bern Burgdorf auch zwischen Olten und Zürich schneller fahren.
- Das bisherige Netz würde entlastet.
Im Detail
- Die Hauptachsen der Eisenbahn würden durch ein zweites Trasse ergänzt welches Hochgeschwindigkeitsverkehr erlaubt. Nur die grössten Städte (Zürich, Genf, Basel, Bern, Lausanne, ev. Luzern, Chur..) würden direkt angefahren. Andere Städte würde passiert aber dank “Auffahrten“ (nach dem Vorbild der Abzweigung bei Mattstetten) trotzdem mit ins Netz integriert. Nennen wir dieses neue Netz mal HGTS (Hochgeschwindigkeitstrasse Schweiz).
- Dadurch entstünde folgendes Verkehrskonzept: Grosse Städte werden direkt miteinander verbunden (via HGTS ). Jede Verfügt über ein S-Bahn Netz. Dazwischen verkehren Schnellzüge nach dem folgenden Schema: Bis ans Ende des S-Bahn Netzes via HGTS, danach herkömmliches Trasse mit Zwischenhalten und der letzte Abschnitt in die nächste Grossstadt wieder via HGTS . Dazu kommen weitere Schnell- und Regionalzüge.
- Viel Geld geht immer in der Planung verloren. Einmal gewonnen Erfahrung sollte ausgenutzt werden können. Daher fände ich es sinnvoll, die Strecken sequenziell zu Bauen. Verschiedene Teams (Planung, Bau, etc) würden in einer Art Pipelining eine Strecke nach der anderen Bauen. (Zeithorizont total ~ 50 Jahre, Fertigstellung einer Strecke: 15 Jahre, alle 5 Jahre würde eine neue Strecke in Angriff genommen).
Wo soll es durchgehen
Karten (PDF)
Erklärung
- Priorität sehe ich in Bau des Dreiecks Zürich Basel Bern. Die erstrebten Reisezeiten währen:
- Bern Zürich: 135km / 40′
- Basel Bern: 100km / 30′
- Bern Basel: 100km / 30′
- Dazu kommt die Strecke Genf Lausanne welche auch in 30′ zu bewältigen wäre.
- Durch die Strecke Bern Lausanne (100km / 30′) würde Ost und West verbunden.
- Die Linie Bern-Frutigen (50 km / 15′) vervollständigt die Verbindung Basel-Visp via Lötschbergtunnel (33 km / 10′). Geht man von einem 5′ Halt im Knoten Bern aus wäre die Strecke Basel-Visp in einer Stunde zu bewältigen.
- Die Strecke Olten-Brunnen (Basel-Brunnen 135 km / 40′) vervollständigt die Strecke Basel Lugano (Brunnen Lugano 150 / 45′) welche mit einem allfälligen Zwischenstopp in 1h 30 zu absolvieren wäre. Auch Luzern würde dank 2 Auffahrten deutlich von dieser Strecke profitieren (Luzern Bern 115km 35′). Dank des Ausbaus der Strecke Luzern Zug würde auch die Fahrt nach Zürich weniger als 20′ brauchen.
- Die Strecke Oerlikon-St‘. Gallen erweitert das Netz nach Osten.
- Die Abzweigung nach Stuttgart ermöglicht zusammen mit dem Ausbau des Zimmerbergtunnels und einer durchgehenden Neubaustrecke bis zum Gotthard Basistunnel ein 3. HGV Trasse Nord Süd (Nebst Basel Bern Visp und Basel Brunnen Lugano).
- Weitere Verbindungen sowie der Ausbau bestehender Verbindungen komplettieren das Netz.
HGTS und Europa
Auch im Hinblick auf das Transeuropäische Netzwerk (TEN) würde sich HGTS ganz gut machen:
Falls das angrenzende Ausland die Strecken nach Dijon, Lyon, Mailand, Salzburg, München und Stuttgart auch ausbauen würde (Basel Karlsruhe ist schon im Bau), würde im Herzen Europas das Hochgeschwindigkeitsnetz perfekt vollendet, was sich für Reisen in, aus und durch die Schweiz sehr positiv auswirken würde.