Neubaustrecken braucht die Schweiz

Hochgeschwindigkeit in der Schweiz: Mit Schnellfahrstrecken den Eisenbahnverkehr optimieren

Anstelle von hier ein Entflechtungsbauwerk und da ein 3. Bahngleis träume ich von mehr Neubastrecken (NBS) wie Mattstetten-Rothrist. Nichts utopisches wie die Swiss Metro (Sicherheit, wo neue Bahnhöfe bauen in der Stadt, wie mit dem bestehenden Netz verbinden etc), sondern einfach zusätzliche Bahntrasses für den Personenverkehr zwischen den Städten für Tempo 200-250 km/h die vom Intercityverkehr zur Entlastung des bisherigen Streckennetzes und zur Fahrzeitminimierung benutzt werden. Die nächste Generation Rollmaterial müsste auch für entsprechende Tempi eingekauft werden. Nicht aber irgendwelche High Speed Züge wie in Frankreich oder Spanien sondern solche, welche auch auf den herkömmlichen Strecken Verkehren. Auch träume ich nicht von einem Netz wo diese Superzüge (vie im Flugverkehr) einfach eine Linie fahren sondern von einer Ergänzung zum bisherigen Trasse mit Netzcharakter mit Taktfahrplan und optimalen Anschlüssen.

Warum

  • Das Hauptmotiv ist die Verbindung der Städte Zürich, Basel und Bern sowie Lausanne und Genf. Wenn man von Zugverbindungen um die 30´ zwischen den Zentren ausgeht, würden die Metropolregionen mehr zusammenwachsen.
  • Die Ost-West Achse würde dank einer Verbindung zwischen Bern-Lausanne profitieren. Mit der zusätzlichen Anbindung von St-Gallen wären Reisezeiten von St.Gallen nach Genf um die 2h 30′ möglich (heute 4h 15′).
  • Auf der Nord Süd Achse werden 24 Mrd CHF in den Ausbau der schwierigsten Streckenabschnitten investiert (NEAT). Eigentlich logisch das man auch die günstigeren Streckenabschnitte auf den selben Standard anhebt (250 km/h).
  • Auch der bisherige Schnellzugverkehr würde profitieren: So könnten bisherige Züge dank der häufigen Auffahrten aufs NBS-Netz teile ihrer Fahrt auf den NBS zurücklegen: E.g. der Schnellzug Bern, Burgdorf, Herzogenbuchsee, Langenthal, Olten, Zürich könnte zusätzliche zur Strecke Bern Burgdorf auch zwischen Olten und Zürich schneller fahren.
  • Das bisherige Netz würde entlastet.

Im Detail

  • Die Hauptachsen der Eisenbahn würden durch ein zweites Trasse ergänzt welches Hochgeschwindigkeitsverkehr erlaubt. Nur die grössten Städte (Zürich, Genf, Basel, Bern, Lausanne, ev. Luzern, Chur..) würden direkt angefahren. Andere Städte würde passiert aber dank “Auffahrten“ (nach dem Vorbild der Abzweigung bei Mattstetten) trotzdem mit ins Netz integriert. Nennen wir dieses neue Netz mal HGTS (Hochgeschwindigkeitstrasse Schweiz).
  • Dadurch entstünde folgendes Verkehrskonzept: Grosse Städte werden direkt miteinander verbunden (via HGTS ). Jede Verfügt über ein S-Bahn Netz. Dazwischen verkehren Schnellzüge nach dem folgenden Schema: Bis ans Ende des S-Bahn Netzes via HGTS, danach herkömmliches Trasse mit Zwischenhalten und der letzte Abschnitt in die nächste Grossstadt wieder via HGTS . Dazu kommen weitere Schnell- und Regionalzüge.
  • Viel Geld geht immer in der Planung verloren. Einmal gewonnen Erfahrung sollte ausgenutzt werden können. Daher fände ich es sinnvoll, die Strecken sequenziell zu Bauen. Verschiedene Teams (Planung, Bau, etc) würden in einer Art Pipelining eine Strecke nach der anderen Bauen. (Zeithorizont total ~ 50 Jahre, Fertigstellung einer Strecke: 15 Jahre, alle 5 Jahre würde eine neue Strecke in Angriff genommen).

Wo soll es durchgehen

Aus http://www.swiss-pass.ch/sites/default/files/pdf/swiss-travel-system-map.pd

Karten (PDF)

Erklärung

  • Priorität sehe ich in Bau des Dreiecks Zürich Basel Bern. Die erstrebten Reisezeiten währen:
    • Bern Zürich: 135km / 40′
    • Basel Bern: 100km / 30′
    • Bern Basel: 100km / 30′
  • Dazu kommt die Strecke Genf Lausanne welche auch in 30′ zu bewältigen wäre.
  • Durch die Strecke Bern Lausanne (100km / 30′) würde Ost und West verbunden.
  • Die Linie Bern-Frutigen (50 km / 15′) vervollständigt die Verbindung Basel-Visp via Lötschbergtunnel (33 km / 10′). Geht man von einem 5′ Halt im Knoten Bern aus wäre die Strecke Basel-Visp in einer Stunde zu bewältigen.
  • Die Strecke Olten-Brunnen (Basel-Brunnen 135 km / 40′) vervollständigt die Strecke Basel Lugano (Brunnen Lugano 150 / 45′) welche mit einem allfälligen Zwischenstopp in 1h 30 zu absolvieren wäre. Auch Luzern würde dank 2 Auffahrten deutlich von dieser Strecke profitieren (Luzern Bern 115km 35′). Dank des Ausbaus der Strecke Luzern Zug würde auch die Fahrt nach Zürich weniger als 20′ brauchen.
  • Die Strecke Oerlikon-St‘. Gallen erweitert das Netz nach Osten.
  • Die Abzweigung nach Stuttgart ermöglicht zusammen mit dem Ausbau des Zimmerbergtunnels und einer durchgehenden Neubaustrecke bis zum Gotthard Basistunnel ein 3. HGV Trasse Nord Süd (Nebst Basel Bern Visp und Basel Brunnen Lugano).
  • Weitere Verbindungen sowie der Ausbau bestehender Verbindungen komplettieren das Netz.

HGTS und Europa

Auch im Hinblick auf das Transeuropäische Netzwerk (TEN) würde sich HGTS ganz gut machen:

Von http://1.bp.blogspot.com/_JFm0wnp-Dr0/TJ3ic7FSEaI/AAAAAAAAaMA/bRmxjKUxagw/s1600/Eisenbahnnetz.png

Falls das angrenzende Ausland die Strecken nach Dijon, Lyon, Mailand, Salzburg, München und Stuttgart auch ausbauen würde (Basel Karlsruhe ist schon im Bau), würde im Herzen Europas das Hochgeschwindigkeitsnetz perfekt vollendet, was sich für Reisen in, aus und durch die Schweiz sehr positiv auswirken würde.

Der Irrtum mit der Kaufkraftparität

Wodurch entstehen Wechselkurse? Wechselkurse widerspiegeln den Wert von Produkten eines Landes (inkl Dienstleistungen) auf dem Weltmarkt. Verfälscht wird dies Zeitweise durch Wechselkursspekulationen, davon wollen wir aber hier mal absehen. Ein Mass für die zukünftige Entwicklung von Wechselkursen ist die Leistungsbilanz pro Kopf eines Landes: Importiert der Durchschnittsbewohner mehr als er exportiert (Waren, Dienstleistungen), wird die eigene Währung längerfristig abgewertet.

Reisende haben oftmals den Eindruck, dass einige Länder sehr teuer und andere sehr günstig sind, also muss da etwas mit den Wechselkursen nicht stimmen. Nun gut, würde etwas nicht stimmen, könnte man ja einfach Produkte von A nach B transferieren und somit Gewinn machen. Dieses Nichtstimmen nennt dies dann eine unter- oder überbewertete Währung. In meinen Augen ist da gar nichts unter oder überbewertet, denn sonst würde ja genau der oben genannte Mechanismus eintreffen.

Um die Unter/Überbewertung zu illustrieren wird oftmals der Big Mac Index herbeigezogen – wie viel kostet ein Big Mac in einem Land:

  • Schweiz: 6.81$
  • USA: 4.20$
  • Singapur: 3.75$
  • Ukraine 2.11$

Die Ukraine steht exemplarisch für viele Länder, die halt aus dem oben genannten Grund (Produktivität) einen schlechten Wechselkurs haben (eigentlich auch so die USA), und sich Big Macs nicht so einfach von A nach B transportieren lassen. Aber die wollen wir mal hier nicht berücksichtigen. Wir vergleichen nun die Länder CH, USA & SG exemplarisch.

Wie kann es also sein, dass ein Big Mac in Singapur fast halb so viel kostet wie in der Schweiz?

Die nun folgende Erklärung gilt übrigens nicht nur für den Big Mac, sondern ist eine, die ich im Ausland täglich mache um den Leuten zu illustrieren, dass die Schweiz  (und z.B. nordische Länder) nicht teuer, sondern einfach anders sind:

Singapur und USA kennen Tiefstlöhne, die Schweiz nicht!

Drei Fragen stellen sich:

  1. Was ist ein Tiefstlohn?
  2. Was hat dies mit dem Preis eines Big Mac zu tun?
  3. Was sind die Auswirkungen auf die Kaufkraftberechnung
Durchschnittslohn* Durchschnittsstundenlohn** Stundenlohn Mac Donald Minimal- zu Durchschnittslohn
Schweiz  70 350 $ 35.175 $ 18 $ 51%
USA  47 140 $ 23.75 $ 7.5 $ 32%
Singapur  40 920 $ 20.46 $ 4 $ 20%

* GNIPC

** bei 2000 Arbeitsstunden pro Jahr

Aus dieser Tabelle geht klar hervor, dass Singapur deutliche tiefere Löhne (gegenüber dem nationalen Durchschnittslohn) kennt.

Die Produktion eines Big Mac enthält viele Billigarbeitsstunden (Verkauf, Belegen, Restaurant putzen, Fleisch, …), deshalb ist seine Produktion in Singapur auch viel günstiger als in der Schweiz.

Qualitätsprodukte müssten andererseits hergestellt in der Schweiz deutlich günstiger sein; da Fachkräfte ein nicht so hoch über dem Durchschnittslohn angelegtes Salär beziehen.

Ein Normaltourist der die Schweiz besucht wird aber primär von Produkten aus dem Billiglohnsegment leben und deshalb die Schweiz als sehr teuer empfinden.

Die Unterschiede in der Kaufkraft beruhen auch darauf, das Länder unterschiedliche Lohnverteilungen kennen und der Warenkorb (e.g. Big Mac) stark Waren aus dem Massen/Billigwarensegment bevorzugt.

Schauen wir zum Schluss nochmals unseren Big Mac an:

Minimal- zu Durchschnittslohn Big Mac Min z. Durch. rel. USA Big Mac rel. USA
Schweiz 51 % 6.81 $ 159 % 162 %
USA 32 % 4.20 $ 100 % 100 %
Singapur 20 % 3.75 $ 62.5 % 89 %

Interessant, dass sich die unterschiedlichen Big Mac Preise schon durch die Unterschiedlichen Lohnstrukturen erklären lassen. Was wenn man noch weitere wichtige Unterschiede im Bereich Produktionsstandards und Bedingungen berücksichtigen würde?

 

Gefüllte Tomaten und Zucchetti

Rezept für fünf Personen

Zucchetti = Schweizerdeutsch für Zucchini

Benötigt: 1x Gratinform (1x gross oder 2x klein), 1x Schüssel 1x Backofen

Gemüse

  • 1-2 Tomaten pro Person, 1 Zuchini (je nach Hunger und Grösse)
Tomaten: Waschen, Ansatz mit Messer ausschneiden, umdrehen, den Boden
als Deckel abschneiden, mit Kaffellöffel aushöhlen, ausgehöhlte
Tomaten in Gratinform aufreihen, Tomatenfleisch danebenlegen.Zucchetti: Waschen, bei Bedarf schälen, mit Messer der Länge
nach entzwei schneiden, mit Löffel Kernen entfernen. Zucchettihälften
zu Tomaten in Gratinform legen, je nach Grösse der Zucchettis Kernen
auch dazulegen.
  • Kräutersalz
Zucchettioberfläche etwas salzen.

Füllung

  • 300 g Greyezer
  • 2 Eier
  • 1 El Mehl gehäuft
  • 1.5 dl Halbrahm
In Schale zusammenfügen, rühren.
  • Muskatnuss
  • Pfeffer
Masse würzen

2/3 der Masse in Tomaten und Zucchettis füllen, bei Tomaten den Deckel schliessen.
Restliche Masse uniform in Gratinform verteilen.

Bei 200 C° Backen bis die Masse leicht braun ist.

Passt gut zu Reis.

Varianten

Gemüse und Käse können gut variert werden.

 

HEB-Rechner

Als Interdisziplinäre Gruppenarbeit ist der Haushalt Energie Bilanz Rechner entstanden. Er ermöglicht es, aufgrund einfacher Verbrauchs- und Benutzungszahlen, einen Haushalt bezüglich sieben heutiger Problemfelder zu bewerten.

Die sieben Problemfelder

Abfall

  1. Feinstaub
  2. CO2 – Ausstoss
  3. Radioaktiver Abfall

Ressourcen

  1. Endliche Ressourcen
  2. Überbeanspruchung nachwachsender Ressourcen
  3. Landbeanspruchung

Soziales

  1. Geldfluss an Staaten mit hoher Korruption

Ressourcenschonendes Bauen

In den letzten Jahrzehnten sind zahlreiche staatliche Förderungsprogrammen lanciert worden, um umweltfreundliches Bauen zu fördern. Meist belohnen sie Verhalten, die en gross mit Energie sparen in Verbindung stehen. Ein Typ Haus wird als gut empfunden und dieser gefördert. Diese Ansätze haben aber Schwächen:

  1. Sie sind in ihrer Umsetzung oft kompliziert.
  2. Sie fördern ein bestimmtes Verhalten, reduzieren aber nicht zwingend den Beitrag zu den Problemfeldern.
  3. Daraus folgt, dass sie anfällig für Missbrauch sind.

Zwei Beispiele:

  1. Im Kanton Bern gibt im Rahmen des Förderungsprogramms Energie eine Reihe an Subventionsmassnahmen: So gibt es zum Beispiel CHF 2’000.- Pauschal für Sonnenkollektoren bis zu 10 m2 Absorberfläche. Natürlich muss man dafür eine Reihe von Kriterien und Zertifikaten erfüllen. Oder es gibt CHF 15’000 pauschal für eine Renovation nach Minergie für eine beheizte Flächen (EBF) zwischen 100 und 250 m^2.

    Doch was sagt ein solcher Nachweis über die Menge an C02 aus die pro Person durchs Heizen freigesetzt wird? Und warum erhält niemand einen Beitrag der im Winter die Raumtemparatur um 2 Grad senkt?

  2. Hausrenovationen sind bei Einkommenssteuern Abzug berechtigt.

    Doch wie viel profitieren die Problembereiche wirklich wenn jetzt ein Ferienhaus renoviert wird?

„Wenn man Probleme über Standards besteuert, profitiert wohl eher der Zulieferer zu diesem Standard als das Problem selbst. Warum nicht gleich das Problem besteuern…“

Wie würden denn nun eine Besteuerung auf den Problemfeldern aussehen? Einfach gesagt müsste man unseren Rechner invertieren: Mann überlegt sich eine Steuer zu jedem Problembereich und berechnet dann, was dies auf den Hausinput ausmacht.

Jedoch wirkt sich nicht jeder Problembereich zu lasten der Allgemeinheit aus. Als Kind habe ich gelehrt, dass wenn ich Probleme verursache, ich dafür bezahlen muss. Mann nennt das Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Eine Steuer ist dann Angesagt, wenn auf kosten der Allgemeinheit profitiert wird.

  1. Problemfeld 1 – Feinstaubausstoss
    Dies ist wohl der am Schwierigsten zu besteuernde Problembereich. Ein möglicher Ansatz ist es, von jedem Heizungstypen den Ausstoss pro Brennmaterial Koeffizienten zu erheben und dementsprechend eine Steuer auf dem verbrauchten Brennmaterial zu erheben. Aber gerade bei Holzheizungen, die einen sehr starken Feinstaubausstoss haben, dürfte das sehr schwierig sein. Dies ist der einzige Bereich wo ich eine Problembesteuerung als schwer zu realisieren betrachte.
  2. Problemfeld 2 – CO2-Ausstoss
    Gerade hier ist eine Steuer sehr einfach umzusetzen. Alles Importierte Erdöl, dass zu Brennstoff verarbeitet wird, setzt irgendwann gleich viel C02 frei. Beim Erdgas verhält es sich genau gleich.
  3. Problemfeld 3 – Radioaktiver Abfall
    Wird schon besteuert.
  4. Problemfeld 4 – Überbeanspruchung endlicher Ressourcen
    Steuer ist hier eigentlich keine nötig, es wird ja nicht auf Kosten der Allgemeinheit profitiert. Der Preis wird mit der Zeit ansteigen. Um vorausplanend zu handeln, wäre es eventuell sinnvoll, eine moderate Steuer auf endlichen Ressourcen zu Erheben – gleich beim Import.
  5. Problemfeld 5 – Überbeanspruchung nachwachsender Ressourcen
    Mit Knappheit steigt der Preis – auch hier ist keine Steuer notwendig. Sollten sich allerdings die Waldfläche drastisch reduzieren ist ein Eingreifen des Staates sicher notwendig.
  6. Problemfeld 6 – Landverbrauch
    kompiziert
  7. Problemfeld 7– Geldabfluss an Staaten mit hohem Korruptionsgrad
    Gerade um auch weniger auf Importgüter angewiesen zu sein, wäre hier eine Steuer sinnvoll. Dabei müsst nach Herkunftsland unterschieden werden.

Viele Probleme liessen sich durch zwei relativ einfach umzusetzende Massnahmen beheben:

  1. Eine C02 Steuer
  2. Eine Importsteuer auf endlichen Ressourcen.

Ein Grossteil der Abzüge, Förderungsprogramm und Verbote (Glühlampen) könnte man streichen. Die Gewinner wären die, die wenig zu den Problemen beitragen, die Verlierer die Problemverursacher.

Die zusätzlichen Mehreinnahmen könnten zur Finanzierung

  • der Folgen der Probleme wie Katastrophenhilfe bei Umweltschäden oder höheren Kosten im Gesundheitswesen oder
  • zur Erforschung neuer Technologien verwendet werden. Des weiteren könnten sie
  • allgemein via Steuersenkungen als Entschädigung für verschlechterte Lebensqualität an die Bevölkerung zurückgegeben werden.

Gegner dieser Idee mögen nun argumentieren, dass der Hausbesitzer ohne Standards ja gar nicht wisse, wie er Problembereich schonend bauen soll. Nun ja, es liegt dann an den Hersteller ihre problembereichschonenden Produkte der Bevölkerung bekannt zu machen.

Zum Schluss noch ein Auszug aus Diskussionen die oft nach dem gleichen Schema stattfinden:

  • Mein ehrwürdiges Schloss steht unter Denkmalschutz und lässt sich nicht so einfach renovieren.
  • Ja aber gerade diese alten Gebäude sind die Hauptverursacher. Wenn sie dafür bezahlen ist das auch in Ordnung. Und wenn sie es nicht vermögen, dann verkaufen sie es halt…

Die oben genannten Massnahmen würden natürlich auch andere Bereiche als Häuser betreffen. Dasselbe Argumentationsmuster tritt aber auch dort immer wieder auf:

  • Als Kleinbetrieb in einer ländlichen Gegend sind wir auf grosse Autos angewiesen, eine C02 Steuer gefährdet Arbeitsplätze.
  • Ja aber gerade die Vielfahrer von grosse Autos sind die Hauptverursacher. Wälzen sie die zusätzlichen Kosten auf den Kunden ab. Ihre Konkurrenz wird das selbe tun müssen.
    • Aber somit steigen die Lebenskosten auf dem Land.
    • Richtig, denn bis jetzt haben sie in dem Fall zu günstig auf Kosten Anderer gelebt.
      • Aber dann wird ja das Land entvölkert.
      • Dann fallen die Bodenpreise und das Land wird wieder attraktiver.
        Sollte das in grossem Ausmass eintreffen hätten wir ein Problem. Einen neuen Problembereich – entvölkerung ländlicher Gegenden. Dem kann man gegensteure geben – aber bitte nicht mit einer Ausnahme auf Kosten der andren Problembereiche. Will die Stadt eine Intakte ländliche Gegend, muss sie halt dafür Bezahlen.
    • Aber vielleicht ist meine Konkurrenz innovativer und findet eine Lösung die weniger zu den Problembereichen beiträgt.
    • Dann müssen sie sich halt Anpassen.
      • Aber dann ist ja Innovation ganz ohne Förderungsprogramm entstanden.
      • Richtig.

Semestergebühren in der Schweiz für Studierende aus dem Ausland

In der Schweiz werden Stimmen für eine Erhöhung der Studiengebühren – insbesondere für Ausländer – laut. So zum Beispiel NZZ Online vom 11.04.2010 : „Die Zürcher Bildungsdirektorin Regine Aeppli bereitet eine Erhöhung der Studiengebühren vor. Ausländer sollen mehr bezahlen als Schweizer.“

Ich finde das eine sehr schlechte Idee, kurz einige Argumente:

  • Befürworter sagen “Die Studenten aus dem Ausland arbeiten nach dem Studium nicht in der Schweiz und müssen daher mehr bezahlen“.
    Diese eingeschränkte Sichtweise und zeugt von wenig Überlegung. Eigentlich gibt es acht Fälle:

    1. Schweizer die in der Schweiz studieren und Arbeiten
    2. Schweizer die in der Schweiz studieren und im Ausland Arbeiten
    3. Schweizer, die im Ausland studieren und in der Schweiz Arbeiten
    4. Schweizer, die im Ausland studieren und Arbeiten
    5. Ausländer die in der Schweiz studieren und Arbeiten
    6. Ausländer die in der Schweiz studieren und im Ausland Arbeiten
    7. Ausländer, die im Ausland studieren und in der Schweiz Arbeiten
    8. Ausländer, die im Ausland studieren und Arbeiten
  • Auffällig ist folgendes:
    1. In der Kosten-Nutzen Rechnung sind nur Gruppe 2,3,6 und 7 relevant, wobei 2 und 6 die Kosten, und 3 und 7 die Nutzen sind.
    2. Die acht Fälle lassen sich auf vier Reduzieren: Für eine Kosten Nutzen Rechnung spielt es keine Rolle welcher Nationalität ein Gruppe angehört. Dh Gruppe 1-4 und 5-8 sind dieselben. -> Aus dieser Sicht wird sofort klar, dass mit einer Nationalitätenunterscheidung in einer Kosten (Studieren)/Nutzen (Arbeiten) Sichtweise nichts gewonnen wird.
    3. Der Befürworter sagt jetzt natürlich, dass die Nutzergruppe 6 grösser ist als z.B 5 und somit ein Anstieg der Gebühren gerechtfertigt ist. Aber genau diese Sichtweise bringt mich auf den Hauptpunkt des Arguments:
  • Würde man für Gruppe 6 und 5 die Gebühren erhöhen, müsste man Gerechterweise auch:
    1. Gruppe 7 berücksichtigen: Jedem im Ausland Ausgebildeten, der in die Schweiz arbeiten kommt, müsste man seinem Heimatstaat eine Entschädigung für seine Ausbildung bezahlen. Und diese Gruppe ist meines Wissens weit grösser als Gruppe 6… (Bei Gruppe 3 müsst man gleich vorgehen)
    2. Gruppe 2 Berücksichtigen: Jedem Schweizer der vorhat, im Ausland zu Arbeiten auch die höheren Semestergebühren verlangen…
    3. Gruppe 5 Berücksichtigen: Den Ausländern, die in der Schweiz studieren aber dann auch da Arbeiten die höheren Semestergebühren wieder zurückbezahlen…
  • Fazit: In der Bilanz mit Leuten, die im einen Land Studieren und im anderen Arbeiten, liegt die Schweiz auf der Gewinnerseite, da viele gutausgebildeten Personen aus dem Ausland in die Schweiz arbeiten kommen. Wenn Leute nun der Gerechtigkeit willen für ausländische Studenten die Semestergebühren anheben möchten, müsste man konsequent auch für alle anderen Gruppen einen Finanziellen Ausgleich schaffen – und das würde die Schweiz teuer zu stehen kommen.
    -> Über Gerechtigkeit fängt man besser gar nicht erst zu Argumentieren.
  • Wie würde sich denn eine Erhöhung der Gebühren wirklich lohnen:
    1. Die ETHZ hat ~2900 Ausländische Studierende, (ohne Doktoranden).
    2. Würde man die Semestergebühren um 1000CHF erhöhen würde dies Einnahmen von 5.8 Mio bedeuten.
    3. Auf ein Budget von ~1Mrd ein eher bescheidener Betrag
    4. Selbst wenn man die Gebühren auf 10‘000 CHF pro Semester erhöhen würde, wäre dies mit 58Mio gerade mal 5% des Budgets.
  • Daraus sehen ich, dass die Motivation für höhere Studiengebühren auch nicht in den Finanzen liegen kann.
  • Mit einer Erhöhung der Gebühren nach Angelsächsischem Vorbild würde für viele Studenten dieselbe zu eine Beträchtlichen Posten im Jahresbudget. Was viele Leute nicht berücksichtigen: Länder mit hohen Studiengebühren kennen meist auch ein ausgeprägtes Stipendiensystem. Da aber Stipendien kompliziert und in den meisten Fällen nicht wirklich gerecht verteilt sind, ist ein System mit tiefen Studiengebühren und weniger Stipendien klar vorzuziehen.
  • Ein weiteren Punkt möchte ich noch kurz festhalten: Ausländische Studierende habe ich meist als sehr fleissig und Motiviert eingeschätzt. Folgende Zahlen mögen dies Verdeutlichen: Durchschnittsnote an der Basisprüfung:
    1. Schweizer Studierende: 4.22
    2. Ausländische Studierende: 4.5

Wenn jetzt also:

  1. Das Argument für höhere Gebühren nicht internationale Gerechtigkeit,
  2. noch der Finanzielle Gewinn für die Hochschulen ist und
  3. Höhere Studiengebühren grundsätzlich nur zu einem komplizierten Stipendiensystem führen,

Warum sollte man dann die Gebühren für Ausländische Studenten erhöhen?

Weil es zu wenig Studienplätze hat? Aber warum bestrafft man dann gerade die Gruppe, die durchschnittlich bessere Leistungen erbringt?

Wenn es wirklich an Studienplätzen mangelt, lässt sich dies über Leistungskontrollen korrigieren, aber sicher nicht über höhere Studiengebühren.

Studentenproteste

Die Studenten protestieren – ein nicht ganz ernst zu nehmender Beitrag:

In den letzten Wochen haben an verschiedenen Universitäten studierende gegen Bolognia demonstriert – auch ich erhielt ein Flugblatt zusammen mit der mündlichen Aufforderung zur Demonstration.

Ich fühle mich eigentlich nicht von negativen Reformen umgeben (ich weiss ja auch nicht, wie studieren vor Bologna war), deshalb kann ich die Proteste nicht kommentieren. Trotzdem nehme ich sie zum Anlass für ein kleines Gedankenexperiment* über die Schweizer Bildungslandschaft:

Hochschulabsolventenquote

In letzter Zeit wurden in den Medien vermehrt Rufe nach einer höheren Hochschulabsolventenquote in der Schweiz laut. Dies weil sie im Internationalen Vergleich doch eher tief liegt.

Gerade vorneweg: Ich denke, dass die Schweiz in diesem Bereich nicht ein Quotenproblem sondern ein Selbstwertproblem hat. Tatsächlich ist die Arbeitswelt und somit auch die Ausbildung einem stetigen Veränderungsprozess unterworfen, doch die anstehenden Probleme werden mit mehr Universitätsstudenten nicht gelöst.

Ich würde die Berufsausbildung in auf einer Achse** grob so darstellen: (natürlich wären auch noch andere Achsen denkbar)

Praxis Theorie
Berufslehre

Weiterführende Schulen—–

—Höhere Fachschulen—

——Fachhochschulen

Universität

Dabei stellt diese Tabelle nicht ein besser/schlechter dar, sondern ein Aufteilen in Bereiche, die sich gegenseitig ergänzen.

Das die Berufslehren ein wichtiges Standbein der Schweizer Gesellschaft sind bezweifelt niemand. Die Exportstärke der Schweiz (insbesondere pro Einwohner, die Hafen- und Erdölstaten mal abgesehen) ist ein Resultat davon.

Auch die Universitäten der Schweiz sind gut. Doch gerade hier ist oft ein Selbstwertkomplex vorhanden. Letztlich bin ich auf folgende interessante Statistik gestossen: Verglichen wird die Zitierhäufigkeit von Publikationen gewichtet mit der Zitierhäufigkeit im jeweiligen Fachgebiet einer Universität. Dies sagt zwar nichts über die Lehre aus, doch dass starke Auftreten der Schweizer Unis zeigt, dass zumindest die Qualität der Forschung nicht so schlecht sein kann.

Der wichtigste Bereich ist aber die Mitte – und gerade hier sehe ich vielleicht am meisten Verbesserungspotential.

Warum ist jetzt eine höhere Universitätsabsolventenquote nicht immer besser?

  • Weil es die Qualität der Unis gefährdet:

Nicht das nicht genügend Personen eine Theoretische Ausbildung absolvieren könnten, doch diese muss von der Wirtschaftsleistung eines Volkes getragen werden. Gibt es mehr Unistudenten, muss der Beitrag einer Universität zu Wirtschaftsleistung steigen. Das heisst, die Ausbildung muss schneller und konkreter vonstatten gehen (Bachelorabschluss?). Wenn aber eine Uni zur Berufsausbildungsinstitution wird ist das grundsätzlich kein Problem, es ist dann einfach keine Uni mehr.

Denn eine Uni definiert sich (meine Interpretation) über drei Aufgaben:

  • Vorwärtstreiben der Theorie
  • Ausbilden von Leuten, die die Theorie in die anderen 2 Bereiche weitertragen
  • Ausbilden von Berufen, die sehr nahe an die Theorie gebunden sind.

Weil es aber Unis braucht, lasst uns doch einfach mehr Berufsausbildungsinstitutionen schaffen!

Was ist dann zu tun?

Ein erster Punkt ist sicher schon im bisherigen Text zur Geltung gekommen: Vermehrte Ausbildung im mittleren Bereich.

Ein zweiter Punkt ist der Zugang zum mittleren Bereich: (Dieser Abschnitt ist nur gerade ein spontaner Gedanken, nicht durchdacht.)

Im letzten Jahrzehnt wurde schon viel in diesem Bereich verbessert: Die Möglichkeit zum Wechsel zwischen den drei Bereichen.

Vielleicht müsste man am direkten Zugang noch etwas ändern, in etwa so:

Praxis Theorie
Berufslehre I
—Berufslehre II—
Gymnasium
Fortbildung

Weiterführende Schulen—–

—Höhere Fachschulen—

——Fachhochschulen

Universität

Damit meine ich einen zweiten Typ Berufslehre der vielleicht aus 3 Tagen Schule und 2 Tagen Betrieb besteht. Somit könnte gezielter Ausbildung auf die Theorie (Mathematik-> Ingenieure, Sprache -> Lehrer, Wirtschaftslehre -> Managementschulen) der nachfolgenden Tertiärstufe gelegt werde.

Vorher habe ich im Zusammenhang mit der Berufsausbildung die starke Schweizer Exportwirtschaft genannt. Ein zweiter wichtiger Punkt dafür ist die Innovationskraft. Darum sollte die Innovation auf allen ebenen gestärkt werden. Ein Mittel dazu sehen ich in mehr Reputation von Innovation auch auf nichtuniversitätsstufe in den Medien.

Zusammenfassung

  • Schwerpunkt der Entwicklung und höhere Absolventenzahlen sollte im mittleren Bereich stattfinden.
  • Einige fordern mehr Hochschulabsolventen. Ich fordere mehr Ausbildung zur Innovation, und die findet auf allen Ebenen der Ausbildung statt.

Ach ja, und was machen wir jetzt für die Internationalen Rankings bezüglich der Hochschulabsolventenquote?

Ich finde das ein Lehreabsolvent den Titel „Junggeselle“ bei weitem und der Meisterprüfungsabsolvent den Titel „Meister“ offensichtlich verdient hat. Konkret fordere ich den Bachelor und Masterabschluss auch für Absolventen im praktischen Bereich. Erstens weil ich es nichts als konsequent finde, dass man ihn im 1. Bereich auch einführt, und zweitens, weil es zu einer stärkeren Gesellschaftlichen Anerkennung der Lehrberufe führt (Welche Hollywoodsche Medienbegriffswolke Highschool, Campus, College, Ranking etc etwas geschwächt wurde.)

Und eben, dass Hochschulabsolventenquotenproblem (welches ja rein eine Formsache ist) würde mit diesem Schritt (welcher ja auch rein eine Formsache ist) gelöst.

Somit:

  • Nicht irritierenlassen von der Hollywoodsche Medienbegriffswolke Highschool, Campus, College, Ranking etc

 

* Dieser Begriff steht für folgende Gedankenkette: Deutsches Wort im englischen Wissenschaftswortschatz -> Bewussteres Aufreten des Mitteleuropäischen Dualen Bildungssystems 🙂

** Es ist mir klar, dass diese Unterscheidung manchmal schwierig ist. Z.b. Pädagogik: Theorie oder Praxis?