Europa fällt

Wie schon erwähnt wissen die Leute hier um den Reichtum Europas. Und sie wissen auch um dessen Krise. Aber Achtung, nicht etwa um Finanz&Bankkrise* sondern um die Gesellschaftkrise als ganzes:

So ist Europa moralisch am Boden, die Werte zerfallen. Jeder schaut für sich selbst, die Leute sind Geistig verarmt.

Beispiel

(kommen noch)

Mein Standpunkt

Europa hat seine Schwächen, dies sind unter anderem:

  •  Das Vorhandensein von Sozialwerken schwächt das Bedürfnis nach einem Freundeskreis.
  • Die Ausweitung des Dorfes führt zur Identitätskrise (Dies ist eine weitere meiner vielen Theorien, hier nur knapp erklärt: Früher reichte der Informationsradius bis zum Dorfrand, eventuell noch bis nächstgrösseren Stadt. Die Rollen waren klar definiert: Es gab den Kreativen, der Reiche, Glückliche, der Schnelle, der Grosse, die Schöne etc. Heute ist das Dorf die (westliche) Welt, der Dorfklatsch Blick am Abend. Die oben genannten Standartrollen sind unerreichbar durch Promis vergeben. Wo bleibt mein Platz?)
  • Die Finanzkrise ist real. Ihre Lösung fängt aber beim Bürger an, nicht beim nächst besseren Präsidenten.

Es ist also nicht alles gut, und ganz sicher gibt es auch Beispiele der total sozialen Verarmung etc. Auch gibt es Probleme, welche über das soziale Zusammenleben hinausgehen, so z.B. die Umweltzerstörung oder Koloniales verhalten.

Doch ich sehe auch vieles Gutes

(es folgt eine noch zu erstellende lange Liste)

Woher kommts

Nebst dem Offensichtlichen (schlecht-reden des Anderen zwecks Selbstbestätigung) habe ich mir wieder einmal eine eigene Theorie gebastelt:

Wann verlässt ein Mitarbeiter eine Firma – wenn er enttäuscht von ihr ist. Was erzählt er über seine ehemalige Firma am neuen Arbeitsplatz – … .

Die genannten und geglaubten Motive zum Wegzug vieler Expats / Entwicklungshelfer düften zwar Andere sein. Und auch wenn es (Enttäuschung durch die Gesellschaft im Hematland) nur ein sekundäres Motiv ist – gut möglich das es seinen Einfluss auf das Bild Europas hat

Debra Libanos

Heute gehts raus – raus aus Addis.

Mit 22 Jungs (18-20J), 5 Betreuer und der Organisatorin und ihrem Sohn habe ich die Gelegenheit, mit auf einen Tagesausflug ausserhalb von Addis zu gehen

Die Hinreise

 

Alle Fotos

Mich hats erwischt

Nun ist es also soweit – Seit Donnerstag geniesse ich meinen ersten richtigen Durchfall (Ev. Reisedurchfall). Eigentlich hatte es schon letztes Wochenende angefangen: Flüssig am Samstag und Sonntag, dann wieder gut.

Montag bis Mittwoch war wieder gut. Dann der Donnerstag – Am morgen Termin auf bei der Telekom um einen ADSL Anschluss für die Firma zu organisieren. Warten in der Schlange, keine Toilette in Sicht. Das Gespräch war dann eher ernüchternd, waren nicht wirklich mehr Informationen zu erfahren wie im Internet publik sind (Upload Rate, Modem Type???). Wie froh war ich, als ich endlich die wohl-bekannte Toilette im Guesthouse erreichte.

Mit den Stuhlgängen häuften sich auch die Tipps was zu tun sei: Amöben, Würmer und alles mögliche wurde genannt. Ich wusste nur, dass ich am Abend zuvor ein lokales Injara und 10 Bananen bei Dunkelheit gegessen habe.

Schmerzen oder so hatte ich keine. Einfach viele Stuhlgänge, mit der Zeit eher Wassergänge. Am Samstag wollte ich unbedingt mit nach Debra Liberas gehen. So ass ich den ganzen Samstag nichts, um nicht urplötzlich die ganze Reisegruppe aus Geschäftlichen Gründen zum Unterbruch zu zwingen.

Am Abend besuche ich ein Nobelrestaurant mit Silas, einem Schweizer der für drei Tage im Guesthouse ist. Reisring mit Rindsgeschnetzeltem, Orangensaft und ein Caramelköpfli stehen auf dem Programm, herrliches Ambiente. 250 Birr.

In der Nacht der Horror, eine riesen Blähung: Übelkeit, Gerumpel und Druck. Drei Toilettengänge schaffen Abhilfe; Hotelgäste im Umkreis der Toilette sind jetzt sicher wach.

Der Sonntag wird zum Fastentag, Wassergänge wechseln sich ab Wassertrinken. Ich esse Bouillonwürfel, Huhn und Kuh sorgen für Abwechslung. Am Abend noch eine Papaya, soll anscheinend helfen.

Am Montag morgen besuche ich den Arzt, er verschreibt mir ein Antibiotikum. Seit 3 Uhr Morgens bin ich Trocken, ich hoffe das wars dann. Langsam bewege ich mich wieder auf dem Pfad der Essenden.

Bilder gibts hier (leider) keine 😉