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Folgeartikel zu Money

Das ich hier reich bin, ist unterdessen klar. Da ist die Versuchung natürlich gross, daraus Profit zu schlagen.

Der Neuling in Addis wird sich sehr wahrscheinlich schwer damit tun, dass jemand seine Kleider wäscht, die Schuhe putzt und Tag und Nacht vor dem Gartentor sitzt um es bei bedarf zu öffnen.

Immer wieder kriegt Mann dann zu hören, dass dies gut so ist, weil dies ja wertvolle Arbeitsplätze sind. Man hört sogar Stories, dass die Westler nicht beliebt wären, die von diesen Services nicht Gebrauch machen würden. Diese Aussage hat sicher etwas Wahres. Ich vermute aber auch, dass sie zum Teil schlichtweg zur Selbstrechtfertigung für das eigene Verhalten dient.

Folgende Fragen stelle ich mir:

  1. Wäre ich bereit, diese Arbeit auszuführen?
  2. Hat diese Arbeitsstelle längerfristig Zukunft/ist sie die Vorstufe zu einer besseren Arbeitsstelle?

Der Job den ich besonders kritisch hinterfrage sind die Kinder die auf der Strasse für 0.15 CHF die Schuhe putzen.

Klar ist es für sie besser, durch eine ehrlichen Arbeit zu Geld zu kommen. Aber ich würde die Arbeit nicht ausführen, auch führt sie nicht zu einer besseren Arbeitsstelle.

Längerfristig könnte es sogar sein, das durch das Unterstützen dieses Businesses in Zukunft noch mehr Schuhputzende Kinder geben wird. Denn was man unterstützt, dass wächst.

So beschliesse ich also, jedenfalls für den Moment, aufs Kinderschuhputzen zu verzichten.