Erste Eindrücke

Die Strasse

Die Bahnhofstrasse in Zürich ist bevölkert? Im Gegensatz zu Addis Strasse ist sie eher leer. Die Strasse ist die Lebensadern von Addis – Sie dient als Markt, Schlafstelle, Waschküche und viele Leute sind ganz einfach da: Man trifft sich auf der Strasse um zu ´Brichten´. Viele Leute Leben gleich an den Strassen in kleinen Unterkünften, und so bietet sie Gelegenheit zum Austausch.

Wer nicht steht der geht. Aber nicht zu schnell, eher gemütlich. Wäre zum teil auch schwierig, den Addis ist ein ein ständiges Auf und Ab, nicht zu steil, aber leichte Steigung findet sich fast überall. Wie es geologisch zu diesem leicht hügeligen Hochplateau gekommen ist, ist noch Teil meiner Recherche – Ich weiss nur, das da der Ostafrikanisch Grabenbruch irgendwie mitspielt. Geht man schnell, kommt man ins Schnaufen. Dies will ich unbedingt vermeiden. Die P10 Konzentration der Luft ist sicher mit der eines Buddhistischen Tempels vergleichbar. Durch das Aufkommen einer Mittelschicht ringen nun nebst Jeeps von Ausländern und blauen Taxis und Minibusses viele noch fahrbare PW mit den Fussgängern um Platz auf der Strasse. Daneben fährt hie und da auch ein schwerer Lastwagen (auch vom Typ fahrbar) vorbei, der die Luft vorher gleich richtig sauber erscheinen lässt.

Zum Glück hatte ich für meine erste kleine Tour in der Stadt einen Guide – einmal Supermarkt und zurück. Dabei hatten wir auch einen Ochsen auf der Strasse angetroffen, der gerade im Laufschritt zum Schlachthof getrieben wurde. Apropos – Heute begegnete uns auf der Ringstrasse – eine Art Autobahn die um die Stadt gelegt wurde – auch so ein Getier. Da es durch die Leitplanken auf der Strasse gefangen war, hatte es auch von der Lokalbevölkerung einige Gaffer angezogen.

Mit etwas Geld in der Hand machte ich mich anschliessend gleich auf den Weg, meinen ersten Einkauf selbst zu tätigen. Die Strasse gilt tagsüber als sicher – Aufdringliche DSLR oder Portemonnaie können aber trotzdem eine grosse Versuchung darstellen.

Die Leute auf der Strasse sind allgemein sehr freundlichen. In einem Kaffee etwas ausserhalb des Zentrums konsumierte ich den ersten Latte Machiato (4.50$) (Der Fragende Google mal Ethiopien und Kaffee) um gemeinsam mit meinem Vorgesetzen in der Lonely Planet Karte die verschiedenen Arbeitsstandorte anzuschauen. Nebst dem Getränk wird mir eine Gruppe von vorbeigehenden Unterstufenschüler in Erinnerung bleiben, die sich im freundlich hallo sagen zu überbieten versuchten. (Schlange-stehen zum Händeschütteln mit einem Weissen so quasi).

Der Birr

Die Lokalwährung heisst Birr und steht in etwa im Verhältnis 20:1 zum CHF. Das Lohnlevel in Addis Abeba der Arbeitenden ist sehr ähnlich wie in der Schweiz – in Birr. Für mich ist dies ein guter Massstab um sich beim Einkaufen angemessen zu verhalten. Ich werde vortan Preise in Birr angeben.

Das Internet

Als Verbindung wählen viele einen Zugang via CDMA-2000 (2.5G, analog zu GSM-EDGE) oder EVDO (3G, analog zu UMTS). Allgemein sind Mobiltelefone sehr verbreitet. Die Inlandsgeprächstarive sind ähnlich wie Zuhause – in Birr.